background
Ewiges Meer Route - Station:
Bernuthsfeld

Das gefundene Gewand ist das älteste vollständig erhaltene Kleidungsstück dieser Art. Es ist ein Patchwork aus 45 gebrauchten, wiederverwendeten Gewebestücken.

Datenerfassung zur Rekonstruktion: Der Mann von Bernuthsfeld bei der Computertomographie im Klinikum Emden.

Vergrößerung der Gewebestruktur des Wolltuches: Wie die meisten Stoffreste sind Gewebe mit großen Stichen festgenäht.

LANDESMUSEUM EMDEN
Besuch beim Mann von Bernuthsfeld!
Ostfriesisches Landesmuseum Emden
RATHAUS AM DELFT

www.landesmuseum-emden.de

Zum Landesmuseum
WAR ES MORD?
Bernuthsfeld
Skelett

Für eine Großansicht auf das Bild klicken.

BERNUTHSFELD 24. MAI 1907

Als wäre das Torfstechen nicht schon mühsam genug, aber wenn der Spaten auch noch auf eine Leiche trifft, wird es unheimlich. Aus Angst, unter Mordverdacht zu geraten, beschlossen die Brüder de Jonge kurzerhand, ihren grausamen Fund an anderer Stelle wieder einzugraben.

Doch ihr Geheimnis war von kurzer Dauer. Die Kriminalpolizei untersuchte den Fall. Aber die Wollkleidung mit Schultercape, knielanger Tunika und Beinwickeln war ganz und gar nicht aktuell, sondern gehörte vielmehr ins frühe Mittelalter, ins 7./8. Jh. Das Moor hatte Kleidung, Haare und Knochen der Moorleiche so gut konserviert, dass der Mann von Bernuthsfeld heute erneut Gegenstand eines interdisziplinären Forschungsprojekts geworden ist.

Bisher deutet nichts auf Gewalteinwirkung hin. „Bernie“, wie er im Volksmund genannt wird, lag würdig bestattet in einem rechtwinklig ausgehobenen Grab, das mit Moos ausgepolstert war.

Heute begleiten Entwässerungsgräben und Weiden unseren Weg. Zu Lebzeiten des Mannes von Bernuthsfeld war die Landschaft noch nass, unwirtlich und gefährlich. Ein weites Moor erstreckte sich zwischen dem Waldrand am Horizont bis zum Ewigen Meer.

Warum er einsam im abgelegenen Moor seine letzte Ruhestätte fand, bleibt o en. Die Forschung geht weiter. Die Moorleiche von Bernuthsfeld ist ein wichtiger Informationsträger für das Leben im frühen Mittelalter. Das Moor vergisst nicht.

Computerportrait
Vier wissenschaftliche Einrichtungen rekonstruierten anhand anatomischer und rechtsmedizinischer Daten ein mögliches Gesicht. Im Portrait sind die Daten miteinander kombiniert.
STECKBRIEF
Der Mann von Bernuthsfeld
  • Geschlecht: männlich
  • Alter: 40-60 Jahre
  • Todesdatum: 680 – 774 n. Chr.
  • Merkmale: 170 cm -175 cm, schlank, blond, gepflegte Zähne
  • Kleidung: Tunika in Patchworktechnik, Schultercape, Decke, Wickelgamaschen
  • Utensilien: Gürtel, Messerscheide aus Leder mit mehreren Riemen
Karte - Bernuthsfeld
Pfahlgott
Die „Ewiges Meer Route“ ist eine 32 Kilometer lange Radrundroute rund um die einstige Ausdehnung dieser Hochmoorregion.

 

Der nachgebildete „Pfahlgott“, ein wegbegleitendes Schutzzeichen aus der Steinzeit, das man in dieser Region ausgegraben hat, kennzeichnet 10 Tafelstandorte mit Wissenswertem rund um das Moor und seine Geschichte.

Pfahlgott

Fotos: Kopf: fotolia© Phoxo, links oben (Gewand): Jens Klocke, Hildesheim, links Mitte (Computertomographie): Klinikum Emden, links unten (Gewebedetail), großes Foto (Skelett): Ostfriesisches Landesmuseum Emden, rechts (Portrait): Stefanie Burrath, Magdeburg

Europäische Union

EUROPÄISCHE UNION
Europäischer Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums. Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Stadt Aurich

STADT
AURICH

Gemeinde Großheide

GEMEINDE
GROSSHEIDE

Samtgemeinde Holtriem

SAMTGEMEINDE
HOLTRIEM

Gemeinde Südbrookmerland

GEMEINDE
SÜDBROOKMERLAND